Der Steinklee ~

So stellst du eine Venen-Salbe her und nutzt sein tolles Aroma zum Kochen.

Lasse dich nicht täuschen von den etwas unscheinbar wirkenden Blüten des Steinklees! Wenn du ihn genauer betrachtest entdeckst du eine wundervolle Heilpflanze mit leuchtenden Farben und herrlichem Duft nach Honig. Die Bienen fliegen in wahrsten Sinn des Wortes auf ihn. Ein richtiges Sommerkraut!

Der Echte Steinklee (Melilotus officinalis) ist eine wertvolle Heilpflanze. Seine Inhaltsstoffe wirken durchblutungsfördernd und verbessern den Bluttransport durch die Venen. Aufgrund des enthaltenen Cumarins entwickelt der Steinklee beim Welken sein typisches Aroma. Das ist der gleiche Stoff, der für das typische Aroma des Waldmeisters verantwortlich ist. Der Steinklee wird ebenso wie der Waldmeister zum Aromatisieren von Süßspeisen und Getränken genutzt. Im Kräuterkissen hat sein Duft eine beruhigende, stimmungs-aufhellende Wirkung. Der Cumarin-Geruch des trockenen Steinklees wirkt ebenfalls als natürliches Mottenabwehrmittel.

Anwendung als Heilpflanze

Der Steinklee wird vorrangig äußerlich angewendet gegen müde Beine, Venenschwäche und Krampfadern, auch vorbeugend. Dafür kann man das Öl oder eine Salbe anwenden. (-> Alle Rezepte findest du weiter unten.) Unterstützend kann der Steinklee ebenfalls innerlich kurweise als Tee oder Tinktur angewendet werden. Allerdings nur über einen begrenzten Zeitraum (3 Wochen) und maximal 2-3 Tassen Tee pro Tag. Zum Trocknen für den Tee hängst du das blühende Kraut in Büscheln kopfüber auf und lagerst es wenn es getrocknet ist dunkel und kühl in einem Glas. Rezept Tee: 1-2 Teelöffel des blühenden Krauts auf 1/4 L kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten zeihen lassen und abseihen.
Alle Anwendungen, Dosierungen, Wechselwirkungen und Nebenwirkungen müssen vorher mit einem Arzt besprochen werden! Nicht während der Schwangerschaft anwenden. Nicht gleichzeitig mit blutverdünnenden Mitteln (z.B. Apirin) einnehmen.

Steinklee in der Küche

Die Blüten des echten Steinklees haben das typische Aroma des Cumarins (wie der Waldmeister). Sie können zum Aromatisieren von Speisen und Getränken genutzt werden. Um das volle Aroma zu erhalten musst du die Blüten vor der Anwendung ca. 24 Stunden welken lässt. Streife die Blüten vom Stängel ab und lasse sie liegen. Während des Welkens entfaltet sich das Aroma. Die Blüten kannst du sie vielseitig einsetzen. Zum Beispiel in Marmelade am Ende des Kochvorgangs dazu geben und  gemeinsam mit dem Obst pürieren. Du kannst sie auch in Obers/Sahne, Topfen/Quark oder Milch einlegen und ziehen lassen, bis diese nach Steinklee duften. Die aromatisierten Milchprodukte verwendest du zum Beispiel als Basis für die Herstellung von Süßspeisen. Auch direkt in den Kuchenteig einbacken oder in Getränke geben. – Vorsicht: Alles mit Maß und Ziel! Cumarin ist leicht giftig un sollte maßvoll genossen werden. (Zu große Mengen können zu Kopfschmerzen führen oder Organ-schädigend wirken.)

Steinkleebad

Die Steinkleeblüten wirken aufgrund des Cumarins erhellend auf das Gemüt und beruhigend. Für das Bad stelle einen starken Tee aus gleich viel getrockneten Steinkleeblüten, Kamillenblüten und Malvenblüten her. Vermische ihn mit 1 Liter Milch und füge die Mischung dem Badewasser bei.

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Venen-Balsam aus Steinklee

So wird’s gemacht

Für den Venen-Balsam benötigst du

  • 100 ml Steinklee-Ölauszug -> Siehe weiter unten!
  • 12 g Sheabutter
  • 5 g Bienenwachs oder  3-4 g Carnaubawachs für eine vegane Salbe
  • 12 g Steinkleetinktur oder Rosskastanientinktur -> Siehe unten!
  • Je 5 Tropfen ätherisches Wacholderbeerenöl und Zypressenöl
  • 3 Tropfen ätherisches Grapefruitöl
  • Zwei feuerfeste Gläser (z.B. Marmeladengläser)
  • Einen Holzlöffel oder Glasstab zum Umrühren
  • Leere Salbentiegel zum Abfüllen der Salbe

Zubereitung

Das Steinklee-Öl mit dem Wachs in ein feuerfestes Glas füllen und im Wasserbad so lange erhitzen und rühren, bis das Wachs vollständig geschmolzen ist. Dann aus dem Wasserbad nehmen und etwas auskühlen lassen (auf 40-50° C). Die Sheabutter darin schmelzen. Die Tinktur in dem anderen feuerfesten Glas im Wasserbad auf die gleiche Temperatur erwärmen. Arbeite die erwärmte Tinktur vorsichtig unter ständigem Rühren in die Öl-Mischung ein, bis ein homogener Balsam entsteht. (Eventuell einen Handmixer verwenden.) Am Schluss die ätherischen Öle einrühren und den Balsam noch warm in die sterilen Tiegel abfüllen. Lasse den Balsam vollständig abkühlen bevor du die Tiegel verschließt. Anwendung: Bei „müden Beinen“, Venenschwäche, Venenkrämpfen in der Nacht oder Krampfadern regelmäßig dünn auf die Beine auftragen und leicht einmassieren. Anwendung mit einem Arzt abklären. Mache vor der Anwendung der Salbe einen Verträglichkeitstest.

Herstellung Steinklee-Öl

Für den Ölauszug füllst du ein kleines, steriles Schraubglas lose mit den klein geschnittenen Blütenständen des Steinklees. Dann füllst du so viel hochwertiges Pflanzenöl (Olivenöl oder Sonnenblumenöl) darauf, dass das gesamte Pflanzenmaterial gut mit Öl bedeckt ist. Schüttle die Mischung gut und öffne das Glas danach wieder. Lasse diese Mischung nun an einem hellen, nicht zu warmen Ort für ca. 4 Wochen stehen. Decke das Glas nur mit einem Stück Küchenrolle oder einem feinen Tuch zu damit die Feuchtigkeit der Pflanze entweichen kann. Schüttle die Mischung regelmäßig oder rühre um.

Nach der Ziehzeit kannst du das Öl durch ein feines Sieb oder Tuch abseihen. Kühl und dunkel lagern oder gleich weiter verarbeiten.

Herstellung Steinklee-Tinktur

Fülle eine Hand voll gut zerkleinertes Steinkleekraut in ein steriles Schraubglas und bedecke es mit 40 %-igem Kornschnaps oder Vodka. Schließe das Glas und schüttel die Mischung gut. Lasse sie an einem hellen nicht zu warmen Ort für ca. 2 Wochen stehen und filtere die fertige Tinktur durch ein Sieb oder Tuch ab und fülle sie in ein sauberes Fläschchen. Kühl und dunkel lagern. Haltbarkeit 1-2 Jahre

Anwendung: Die durchblutungsfördernde Wirkung kann bei müden Beinen, Wadenkrämpfen und leichter Venenschwäche helfen. Auch unterstützend bei langen Autofahrten oder Flügen. Dosis: 2-3 mal täglich 10 bis 20 Tropfen in einem Glas Wasser einnehmen. Mit geringer Dosis starten und langsam erhöhen. Anwendung vorher mit einem Arzt abklären. Äußerlich kann die Tinktur

Alle Anwendungen, Dosierungen, Wechselwirkungen und Nebenwirkungen müssen vorher mit einem Arzt besprochen werden! Nicht während der Schwangerschaft anwenden. Nicht gleichzeitig mit blutverdünnenden Mitteln (z.B. Apirin) einnehmen. Die Anwendung von Kräutern ersetzt nicht den Arztbesuch.

Steinklee Tinktur

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Haftungsausschluss: Jede Anwendung der hier genannten Rezepte muss im Vorfeld mit einem Arzt abgeklärt werden. Die Anwendung von Heilpflanzen ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Die Autorin übernimmt keine Verantwortung für mögliche folgen einer Anwendung. Nicht für Schwangere, stillende Mütter und Kleinkinder geeignet.

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