Mädesüß – die süße Starke!

Das Echte Mädesüß (Filipendula ulmaria) war schon bei den keltischen Druiden eine wichtige Heilpflanze. Ihre weißen, zarten Blüten sehen nicht nur sehr hübsch aus, sie duften auch betörend süß. Der Name Mäde – süß hat nichts mit süßen Mädchen zu tun (- oder doch? ;-)) Er kommt wahrscheinlich daher, dass die Menschen die Blüten früher zum Süßen von Met, einem Honigwein, verwendet haben. Auch heute werden die Blüten zum Süßen von Getränken oder Marmelade verwenden. Sie haben ein feines Bittermandelaroma und sind kulinarisch vielseitig nutzbar.

Mädesüß als Heilpflanze

Mädesüß hat eine starke Heilwirkung, denn es enthält einen sehr bekannten Wirkstoff: das Salizin. Dieser Wirkstoff ist der Ausgangsstoff, aus dem das bekannte Medikament Aspirin entwickelt wurde. (Auch gewisse Weiden Arten enthalten übrigens eine beachtliche Menge Salizin in ihrer Rinde.) Der Name „Aspirin“ kommt übrigens vom vom alten lateinischen Namen des Mädesüß „Spirea ulmaria“ ab. Volkstümlich wird das Mädesüß auch Spierstaude genannt. Sie wächst dort, wo der Boden etwas feucht ist, in der Nähe von Bächen, Teichen und auf feuchten Wiesen.

Wie es wirkt

Salizin wirkt fiebersenkend, entzündungshemmend, schmerzlindernd und antirheumatisch. Daher nutzt man es zur Linderung bei Fieber, Kopfschmerzen und Erkältungskrankheiten, sowie Schmerzen verschiedener Art und Rheuma.

Ohne Nebenwirkungen

Anders als das Aspirin reizt das Mädesüß den Magen nicht. Es wird sogar von Menschen mit empfindlichen Magen gut vertragen. Der Tee ist sogar ein traditionelles Hausmittel gegen Sotbrennen.
Nicht verwenden sollte man es bei einer Unverträglichkeit gegenüber Salicylaten.

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Anwendungsform

Mädesüß wird innerlich als Tee angewendet. Die Tinktur nutzt man äußerlich zum Einreiben von schmerzhaften Gelenken und Rheuma. Der Blütentee hilft gegen die Beschwerden von Erkältungen und gripaler Infekte, pur oder in Mischungen mit anderen Erkältungskräutern. Wie du das Mädesüß als Tee nutzt du hier. Das Mädesüß braucht eine gewisse Zeit bis es wirkt (1-2 Stunden). Es ist also etwas Geduld angesagt. Dafür wirkt es lange. Es eignet sich also gut gegen lange anhaltende und chronischen Schmerzen.

Mädesüß selber sammeln

Da das Mädesüß wenn es mal blüht schnell zu verblühen beginnt ist der beste Zeitpunkt zum Sammeln, wenn es voll blüht aber der oberste Teil der Blüten noch Knospen sind. Das müsste je nach Standort zwischen Juli – August sein. Man schneidet die oberen Teile (20-40 cm) der Pflanze ab und hängst sie kopfüber zum Trocknen auf. Lege ein Tuch oder Papier darunter um die abgefallen Blüten aufzusammeln. Wenn das Kraut getrocknet ist bricht man es in Stücke und lagert es gut verschlossen, kühl und dunkel. Wenn du selber keine Gelegenheit zum Sammeln hast kannst du es auch in der Apotheke oder im Kräuterladen kaufen. Der lateinische Name des getrockneten Krautes ist „Filipendulae ulmariae herba“.

Der richtige Sammelzeitpunkt: Volle Blüte und ganz oben sind noch ein paar Knospen.

Mädesüß in der Küche

Die Mädesüßblüten werden nicht direkt verzehrt sondern zum aromatisieren von Speisen und Getränken genutzt. Man lässt die frischen Blüten für mehrere Stunden in Saft, Milch oder Obers (im Kühlschrank!) ziehen und entfernt sie dann. Den so aromatisieren Saft spritzt man mit Mineralwasser zu einer köstliche Limonade auf oder verkocht ihn zu Marmelade. Die Mädesüß Milch oder das Obers (Sahne) verarbeitet man weiter zu Desserts, wie Pudding oder süßen Aufläufen. Mädesüßblüten für 1 Woche in Essig ziehen gelassen ergeben einen duftenden Essig, der sich gut für Salatdressing eignet.

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Haftungsausschluss: Jede Anwendung der hier genannten Rezepte muss im Vorfeld mit einem Arzt abgeklärt werden. Die Anwendung von Heilpflanzen ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Die Autorin übernimmt keine Verantwortung für mögliche folgen einer Anwendung. Nicht für Schwangere, stillende Mütter und Kleinkinder geeignet.