Ackerschachtelhalm = Zinnkraut
{Pflanzenportrait}

Schachtelhalme, so wie den Ackerschachtelhalm (Zinnkraut), gab es bereits vor über 300 Millionen Jahren. Da es damals noch keine Insekten gab haben sie auch keine Blüten um Insekten anzulocken. Schachtelhalme vermehren sich über Sporen, so wie die Farne, die auch aus diesen Zeiten stammen. In Urzeiten wurden sie teilweise über 10 Meter hoch.

Der Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense) gehört zu den bedeutendsten Heilpflanzen unserer Region. Wir kennen ihn auch unter dem Namen Zinnkraut.

Erkennungsmerkmale des Ackerschachtelhalm / Zinnkraut

Wichtig ist es, den Ackerschachtelhalm von anderen Schachtelhalmen, vor allem dem giftigen Sumpfschachtelhalm zu unterscheiden. Ein Erkennungsmerkmal ist, dass sich bei den giftigen Schachtelhalmen die kleinen schwarzen Sporenköpfe direkt auf grünen Trieben befinden.

Das wichtigste Erkennungsmerkmal ist die Relation zwischen den letzten Gliedern der Seitenteile und dem kleinen Teil in der Mitte vom Stängel – Beim Ackerschachtelhalm sind die Seitenteile klar länger als der kleine Mittelteil.

Anwendung des Ackerschachtelhalm

Der Ackerschachtelhalm enthält sehr viel Kieselsäure, Flavonoide und Mineralstoffe. Er wird als Teekraut gegen Blasenentzündung und Nierengries (- auch vorbeugend), zur Stärkung des Bindegewebes, für schöne Haut, Haare & Nägel, bei Sodbrennen, unterstützend bei chronischen Lungenleiden und gegen Rheuma genutzt.

Der Ackerschachtelhalm kommt auch in meine liebste Teemischung gegen Blasenentzündungen. Diese Mischung als Kur angewendet hat mir selber schon sehr geholfen, als ich unter chronischen Harnwegsinfekten litt. Das Rezept findest du hier: Durchspülungstee für die Harnwege

Wirkung des Ackerschachtelhalm

•Harntreibend
•Festigend auf Haut, Haare, Nägel, Knorpel, Gewebe
•Zusammenziehend, blutstillend
•Säurepuffernd im Magen

Zubereitung als Tee

Um die Kieselsäure aus der Pflanze des Ackerschachtelhalm herauszubekommen muss man das Kraut kochen. Man köchelt es 20 Minuten und lässt es dann weitere 30 Minuten abseits des Herds ziehen bevor man es abseiht und den Tee trinkt. Für eine Kur zur Stärkung von Haut, Haaren, Nägel und Bindegewebe trinkt man 3-4 Tassen täglich für ca. 3 Wochen.

Für die Anwendung als harntreibenden Blasentee übergießt man das Kraut mit kochendem Wasser und lässt es 10-15 Minuten ziehen. Zusätzlich viel trinken!

Menge: 1-2 TL zerkleinertes Kraut auf ca. 150 ml Wasser

Gegenanzeigen

Nicht anwenden bei Wassereinlagerungen (Ödemen) aufgrund von eingeschränkter Herztätigkeit oder eingeschränkter Nierentätigkeit. Bei Überdosierung von Kieselsäure kann es zur Bildung von Nierensteinen und Auflösung der roten Blutkörperchen kommen. Daher die angegebene Dosis genau einhalten.

Zinnkraut / Ackerschachtelhalm sammeln

Am besten sammelt man die grünen Pflanzen noch vor dem Juli. Dann sind sie noch relativ weich. Man sammelt die gesamte Pflanze und hängst sie in Sträußen kopfüber zum Trocknen auf.

Habt ihr schon eigene Erfahrungen mit dem Ackerschachtelhalm gemacht? Wofür verwendet ihr ihn?

Pflanzenstärkungsmittel und zur Schädlingsbekämpfung

70 – 100 g frischen Ackerschachtelhalm zerkleinern und mit 1 Liter Wasser ca. 24 Stunden lang ziehen lassen. Dann zum Kochen bringen und ca. 20 Minuten leicht köcheln lassen. Danach den Sud abseihen und auskühlen lassen.

Anwendung: 1:2 mit Wasser verdünnen und in eine Sprayflasche füllen. Als Stärkungskur für die Pflanzen, vorbeugen gegen Schädlingsbefall die Blätter und Stängel damit besprühen. Nach ein paar Tagen wiederholen.

Bei Schädlingsbefall die betroffenen Stellen mehrmals damit besprühen.

Zusätzlich den Sud 1:4 verdünnen immer wieder einmal als Gießwasser verwenden.

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Haftungsausschluss: Jede Anwendung der hier genannten Rezepte muss im Vorfeld mit einem Arzt abgeklärt werden. Die Anwendung von Heilpflanzen ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Die Autorin übernimmt keine Verantwortung für mögliche folgen einer Anwendung. Nicht für Schwangere, stillende Mütter und Kleinkinder geeignet.