Welche Kräuter du bei Kopfschmerzen nutzen kannst. 

Wenn der Kopf schmerzt geht oft gar nichts mehr. Vor allem wenn jemand zu regelmäßigen Kopfschmerzen neigt kann das den Alltag ziemlich beeinträchtigen. Zum Glück ist auch für gewisse Formen von Kopfschmerzen ein Kräutlein gewachsen.

Um das richtige natürliche Heilmittel für Kopfschmerzen zu finden muss man zu allererst einmal unterscheiden, um welche Art von Kopfschmerzen es sich handelt. Es gibt unzählige verschiedene Ursachen für Kopfschmerzen. Wenn du zu regelmäßigen Kopfschmerzen neigst solltest du zuerst einmal mit einem Arzt abklären, was der Grund dafür sein kann. Mehr als 90 % der über 160 Kopfschmerzarten lassen sich dem Spannungskopfschmerz, der Migräne und dem medikamentös induzierten Kopfschmerz zuordnen. Daher konzentriert sich dieser Artikel auf die Formen Spannungskopfschmerzen und Migräne.

Natürliche Hausmittel bei Spannungskopfschmerzen

Pefferminzöl

Bei Spannungskopfschmerzen kann dir das ätherische Öl der Pfefferminze (Mentha piperita) gut helfen. Wenn du damit deine Schläfen und die Stirn einreibst und das Öl vorsichtig einmassierst kann es nach 15-30 Minuten zu einer Linderung des Schmerzes kommen. PfefferminzölKlinische Studien haben sogar gezeigt, dass die Wirkung von 10 prozentigem Pfefferminzöl bei Spannungskopfschmerzen gleich gut ist, wie eine Behandlung mit dem Schmerzmittel Paracetamol. (Mehr über die Studien findest du hier.) Das ätherische Öl soll nie direkt verwendet werden, sondern gemischt mit einem Trägeröl. Das verdünnte Pfefferminzöl gibt es mittlerweile schon als praktischen Roll-on Stift zum direkten Auftragen zu kaufen. Du kannst aber auch ganz einfach dein eigenes mischen!

 

Pfefferminzöl gegen Spannungskopfschmerzen – So wird’s gemacht!

  • Verwende ein hochwertiges, reines ätherisches Pfefferminzöl
  • Mische es mit Mandelöl als Trägeröl.
  • Die Mischung sollte so sein, dass das ätherische Pfefferminzöl maximal 10% der Gesamtmenge ausmacht. Wenn du also 10 ml fertiges Öl möchtest gibst du 20 Tropfen ätherisches Öl hinein.
  • Die fertige Mischung kannst du in ein praktisches Roll-on Fläschchen füllen, mit dem du das Öl bei Bedarf direkt aufträgst.
  • Nicht für Kinder!! Nicht für Schwangere, nicht für Menschen mit Unverträglichkeit gegenüber den Inhaltsstoffen geeignet. Anwendung bitte vorher mit einem Arzt abklären.

Das ätherische Pfefferminzöl erhältst du zum Beispiel in der Apotheke. (Die Rollfläschchen erhältst du zum Beispiel hier.) Wenn du das ätherische Öl zum ersten Mal verwendest solltest du einen kleinen Verträglichkeitstest machen. (Wie du das machst erfährst du hier.)

Weitere ätherische Öle, die bei Spannungskopfschmerzen helfen können

Neben dem Pfefferminzöl können auch das ätherische Öl des Rosmarins, Eukalyptus, Kampfers, Menthol oder Cajeputöl helfen. Alle jeweils äußerlich und verdünnt mit einem Trägeröl. Zusätzlich kann auch der verspannte Nacken mit einer Ölmischung eingerieben werden, denn meist kommen die Spannungskopfschmerzen von eben dort.

Mehr über die Nutzung des wunderbaren Rosmarins bei Kopfschmerzen erfährst du hier.

Entspannung der Nacken- und Schultermuskulatur

Spannungskopfschmerzen werden meist von Verspannungen der Muskulatur im Nacken- und Schulterbereich ausgelöst. Langfristig lässt sich eine Neigung zu solchen Verspannungen mit Physiotherapie und entsprechenden Übungen behandeln. Zusätzlich dazu kannst du dir auch mit einer lokalen Behandlung mit muskelentspannenden Salben helfen. Dafür eignen sich zum Beispiel Salben, die Capsaicin – also den scharfen Stoff der Chili – enthalten. Auch eine Massage mit ätherischem Rosmarinöl, Wintergrünöl oder Kampfer kann Linderung bringen. (Immer mit Trägeröl mischen!)

Mädesüß oder Weidenrinde als Tee bei akuten KopfschmerzenBlüten des Mädesüß

Weidenrinde (Salicis cortex) und das Mädesüß (Filipendula ulmaria) enthalten beide Wirkstoffe, die dem Arzneistoff Acetylsaliclysäure ähnlich sind. Sie gelten als Vorläufer des bekannten Medikaments Aspirin und wirken somit auch bei Kopfschmerzen schmerzlindernd.

Andere Kräuter bei Kopfschmerzen

Es gibt noch eine Reihe anderer Kräuter, die volksheilkundlich als Mittel bei Kopfschmerzen angeführt werden. Sie sind alle nicht wissenschaftlich belegt aber durch Überlieferung weitergegeben:
Amarant soll, wenn er regelmäßig in die Ernährung einbaut wird bei chronischen Kopfschmerzen und Migräne helfen. Chrysanthementee – aus den Blütenblättern oder den jungen Blättern wirkt unter anderem gefäßerweiternd und soll daher auch bei Kopfschmerzen helfen. Die Blätter des Ginko Baumes können bei häufig auftretenden Kopfschmerzen, Depressionen und Durchblutungsstörungen helfen. Er ist einer der ältesten Baumarten der Welt und wird schon dementsprechend lange als Heilpflanze angewendet. Auch Johanniskraut, Melisse und Baldrian können eingesetzt werden, vor allem bei hormonbedingten Kopfschmerzen.

Sind die Kopfschmerzen stoffwechselbedingt kann eine Tee-Kur mit den Stoffwechsel anregenden Kräutern helfen. Dazu zählen unter anderem der Löwenzahn, die Mariendistel, das Tausendgüldenkraut und die Brennnessel.

 

Mutterkraut und Pestwurz ~ Natürliche Hilfe bei Migräne.

Das Mutterkraut (Tanacetum Parthenium) genoss bereits im Altertum und im Mittelalter ein hohes Ansehen als Heilpflanze. Die Menschen setzten es früher vor allem als Frauenheilkraut ein. In der Volksmedizin wird es schon lange als Mittel gegen Kopfschmerzen verwendet. Vor allem in England, weshalb es auch das „Aspirin der Engländer“ genannt wurde.

Blühendes MutterkrautIn unseren Breiten war das Mutterkraut als Heilpflanze schon weitgehend in Vergessenheit geraten bis man herausfand, dass es vorbeugend gegen Migräne helfen kann. Die Wirkung von Mutterkraut wurde in mehreren Studien untersucht. Mit unterschiedlichen Ergebnissen. Manche Studien kamen zu keinem positiven Ergebnis über die Wirkung von Mutterkraut bei Migräne, andere jedoch schon.

Zwei neuere Studien (in den Jahren 2002 und 2005) konnten eine vorbeugende Wirkung von Mutterkraut bei Migränepatienten tatsächlich nachweisen. In diesen Studien profitierten jedoch nur Patienten mit 4 oder mehr Migräneanfällen pro Monat von der Anwendung. Bei ihnen konnte eine Reduktion der Häufigkeit von Migräneanfällen nachgewiesen werden. (Mehr über die verschiedenen Studien zur Wirksamkeit von Mutterkraut findest du hier.)

Mutterkraut in der Phytotherapie

Obwohl die Studienlage von Mutterkraut als Migränemittel leider eher widersprüchlich ist, hat die Pflanze heute Einzug in die Phytotherapie (also die wissenschaftliche Pflanzenheilkunde) gehalten. Sie gilt offiziell als Mittel zur Vorbeugung von Migräne bei Langzeitanwendung. Bei der Anwendung gibt es einiges zu beachten, vor allem die richtige Dosierung und Dauer. Wenn du Mutterkraut anwenden möchtest besprich das unbedingt mit einem Arzt oder Apotheker.

Die Pestwurz

Auch die gewöhnliche Pestwurz (Petasites hybridus) wird immer wieder als Mittel zur Vorbeugung von Migräne genannt. Ihre Wirkung als Vorbeugemittel wurde in zwei Studien belegt. Für eine Anwendung der Pestwurz sollte man jedoch nur industriell gefertigte Präparate aus der Apotheke (!) verwenden, da die Pflanze –so schön sie ist- gesundheitsschädliche Pyrrolizidinalkaloide enthält.

Ingwer und Mutterkraut

Bei akuter Migräne liest man manchmal, dass Ingwer helfen kann, wenn man ihn sofort beim ersten Anzeichen der Migräne einnimmt. Zur Anwendung von Ingwer in Kombination mit Mutterkraut gibt es auch positive Ergebnisse in einer Studie. Außerdem kann das Einatmen des ätherischen Öls des Rosmarins beim ersten Anzeichen von Migräne laut Literatur helfen, diese zu verhindern.

Wie immer gilt, dass alle Beschwerden und Anwendungen unbedingt mit einem Arzt abgeklärt werden müssen.

Alles Liebe,

Franziska

 

Dieser Artikel hat keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit. Obwohl ich sehr sorgfältig recherchiert habe kann ich keine Garantie für die Inhalte meiner Quellen und dieses Artikels übernehmen.